← back KV ↓ ↓ ↓ words to be looked at again Natalie Czech Jana Engel Friederike Feldmann Claire Fontaine Falk Haberkorn Mark Hamilton Kris Martin Karl Holmqvist Carsten Tabel Anna Vovan ↓ 16.5.-20.6.2015 Kuratiert von Kilian Schellbach ↓ 02.6.15, 20 h Anna Vovan → Protokolle 1-3 (Espressobar, Köln/ Frarosa, Berlin / Phil, Wien) 13.6.15, 21 h The Big Sleepover Pt.2 → Performance von und mit Carsten Tabel 16.6.15, 20 h Graffitimuseum Calyba → Lesung Wer Kunst macht, schreibt Texte. Als Mittel kommt Schriftlichkeit während des gesamten künstlerischen Prozesses zum Einsatz, von der Konzeption bis zur Realisierung der künstlerischen Arbeiten zur Ausstellung, der Vermittlung, dem Verkauf. Dies lässt sich nicht allein mit den pragmatischen Realitäten der Produktion begründen; die ästhetischen und historischen Wurzeln hierfür liegen vielmehr in den Beziehungen von Kunst und Literatur, die sich mit den Avantgarden des 20. Jahrhunderts herausbildeten. An diese Beziehungen knüpft gegenwärtig eine jüngere Generation von Künstlerinnen und Künstlern an, die die sich wandelnde gesellschaftliche Bedeutung von Bild, Sprache und Repräsentation reflektieren. Die Ausstellung geht daher von der Hypothese aus, dass sich die Tätigkeit des Schreibens vom bildnerischen Werk der beteiligten Künstler gar nicht trennen lässt, sondern vielmehr selbst ein Zentrum der ästhetischen Praxis bildet. Vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit digitaler Technologien haben sich Arbeitsweisen und Formen entwickelt, die für die stets aufs neue zu stellenden Fragen der Kunst nach der Materialität eines Werkes, nach seiner Autorschaft und nach seiner Rezeption auch neue Antworten finden. Die Ausstellung zeigt Arbeiten, die die naheliegende Dualität von Text und Bild überschreiten oder auflösen. Denn nicht nur werden Bilder als Texte und Texte als Bilder lesbar; sondern es entwickeln sich eine Vielzahl von medialen Hybriden, die einerseits auf tradierte künstlerische Formen referieren und andererseits die Möglichkeiten der zeitgenössischen Medien anwenden und so den Diskurs über die gesellschaftlichen Konventionen von Bild und Sprache suchen. Die gezeigten Arbeiten spielen dabei in besonderer Weise mit dem Verhältnis von Präsenz und Absenz, mit Verdrängtem und Vergegenwärtigtem, mit Bezeichnetem und Bezeichnendem und zielen auf ein Imaginäres, das sich einer konventionellen bildlichen Darstellbarkeit tendenziell entzieht. Dieses Appellieren an die Vorstellungskraft der Betrachter trägt wesentlich den utopischen Moment des Noch-Nicht-Seienden in sich und adressiert politische Implikationen mit subversivem Humor und Poesie. Gefördert durch / supported by Kulturamt der Stadt Leipzig + Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Making art means writing texts. The means of textuality inform the whole artistic process, from drafting concepts to the realisation of artistic works to their later exhibition, mediation, sale. This cannot be explained with the pragmatic realities of the production process alone; the aesthetic and historic roots of this development lie in the intersections of art and literature, which formed along the avantgarde movements of the 20th century. A younger generation of artists is currently revisiting these links, as they explore the changing attitudes of society toward image, language and representation. The exhibition is based on the hypothesis that the act of writing is inseparable from the artistic work of the participants. Writing is much rather a central aspect of their aesthetic practice in itself. In the context of the ubiquity of digital technology, forms and modes of work have emerged that can provide answers, perhaps new answers, to the recurring questions of art regarding the materiality of a work, of authorship and reception. The exhibition presents works that transcend or dissolve the selfevident duality of text and image. Not only do images become readable as texts and texts as images; furthermore, there is a rise of a variety of media hybrids, which on the one hand refer back to traditional artistic forms and on the other make full use of the potential of contemporary media, and thus engage in the discourse on social conventions of image and language. The works on show play with the relationship of presence and absence, of the repressed and the remembered, of signified and signifier in a remarkable way, and aim for an imaginary form which tends to evade conventional visual presentation. This appeal to the imagination of the observer essentially involves the utopian moment of that which-not-yet-is and addresses political implications with subversive humour and poetry. Translation Gunnar Wendel