KV – Verein für zeitgenössische Kunst Leipzig e.V.


OYOYO
Chetna Vora, 1980, 48min,
DDR/HFF Potsdam-Babelsberg

Abend mit vinit agarwal
und Doreen Mende
Mit Kommentar von der
militanten Historikerin
Sónia Vaz Borges

Do., 15.10.2020
20 Uhr

Livestream @KV Leipzig :
und Zoom-Live-Stream

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Im Rahmen der Ausstellung Hidden Labour Across (inter∞note 01) freuen wir uns sehr, den Film OYOYO (1980, 48min) von der Regisseurin Chetna Vora zum ersten Mal in Leipzig bzw. via live-stream zu zeigen mit einer Einführung des Poeten und Forschers vinit agarwal. Im Anschluss wird die militante Historikerin Sónia Vaz Borges in einem vorbereiteten Kommentar über die edukative sowie transgenerationale Bedeutung des kapverdischen Liedes OI OI OI OI OI oder "Forti trabadja pa alguém" [So viel arbeiten für andere Menschen] sprechen, welche eine zentrale Rolle im Film von Chetna Vora einnimmt und im Ausstellungsraum des KV Leipzig via QR-Code für die Dauer der Ausstellung abrufbar ist.

OYOYO (1980) ist ein Filmporträt über Studierende aus Chile, Guinea-Bissau, der Mongolischen Republik, Kuba und Bulgarien und anderen Ländern, die in der DDR der späten 1970er Jahre an der "Hochschule für Ökonomie Berlin-Karlshorst" studierten. Regisseurin ist die indische Filmemacherin Chetna Vora, die ihre Filmkamera mobilisiert, um den Problemen der Studierenden zuzuhören hinsichtlich ihrer Ausbildung, was sie in der DDR vermissen und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Die offenen Gesprächsszenen im Studentenwohnheim in Berlin-Karlshorst wechseln sich ab mit Musik des kubanischen Liedermachers Silvio Rodriguez, der brasilianischen Sängerin Nara Leão und Liedern im kapverdischen Créole. Als Tochter eines Kommunisten aus Palitana in Gujarat/Indien kam Chetna Vora Mitte der 1970er Jahre nach Berlin, um an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg Regie zu studieren.


OYOYO, dir. Chetna Vora, Kamera Lars Barthel, Schnitt Petra Heymann. Im Gespräch mit Tungalag Sodnomgombyn (Ulaanbaatar/MN), Emilio Fernandez (Concepción/CL), Carlos Neto (Bolama/GW), Irene Blanc (La Habana/CU), Ansoumane Mané, Emma Korouma (Segou/ML), Manuel Coelho Mendonça (Vorela), Carmen Maria Barbosa eSá, Jose Júlio Delgado (Bissau/GW), Theodros Alemu (Addis Ababa/ET), Monica Mateluna (Santiago/CL) und anderen, 48min. © Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam- Babelsberg / DDR 1980.

Chetna Vora (1958–1987) studierte von 1976 bis 1982 an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam- Babelsberg Regie. Sowohl OYOYO (1980) als auch Frauen in Berlin (1982) sind Chetna’s Diplomarbeiten, wobei der Film Frauen in Berlin nicht nur wegen seiner realistischen und kritischen Darstellung von Frauen in der DDR von der Hochschulleitung verboten wurde, sondern vor seiner Fertigstellung das belichtete Material beschlagnahmt und vernichtet wurde. Chetna gelang es, heimlich eine VHS Kopie des Films anzufertigen.

Vielen Dank an Lars Barthel und die HFF Potsdam-Babelsberg für die Unterstützung und die Erlaubnis zur Vorführung des Films.






Im Rahmen der Ausstellung Hidden Labour Across (inter∞note 01).
Die Ausstellung Symposion ist Teil des Jahresprogramms K–V Enzyklopädie.